Als zweite Rinderrasse setzen wir Fleckvieh und deren Kreuzungsprodukte mit
Charolais-Rindern ein.
Fleckvieh-Rinder stammen von den Schweizer-Simmentaler Rindern ab, welche um 1830 das erste Mal nach Deutschland gebracht wurden. Schon damals galten die Tiere als universelle
Doppelnutzungsrasse und dieser Gedanke wird heute weiter verfolgt. Heute leben weltweit 41 Millionen Tiere und die Rasse ist somit die zweitgrößte. In Deutschland wird der überwiegende Teil der Tiere
nicht als reine Milchkuh gehalten, sondern tatsächlich als Universellrind oder in der Mutterkuhhhaltung eingesetzt.
Inzwischen gibt es eine universelle und eine spezielle Fleischnutzungsrichtung. Die Tiere sind mittelgroß, mit harmonischem Körperbau, festen, mittelgroßen Eutern und keilförmigem Körper.
Optisch erscheint das Fell meist gescheckt, von dunklem Rotbraun bis zum hellem Gelb auf weißem Grund, kleinfleckig oder gedeckt gezeichnet. Besonders auffällig ist der weiße Kopf mit häufig dunkel umrandeten Augen.
Fleckvieh eignet sich für unsere Mutterkuhhaltung, da die Tiere sehr fit und vital sind, eine lange Nutzungsdauer als Muttertiere aufweisen, gute Fruchtbarkeits- und Milchleistungen liefern, gute Zunahmen zeigen und eine ansprechende Fleischqualität erzeugen. Auch diese Rasse zeigt gute Muttereigenschaften und ergänzt sich mit den Charolais-Rindern. Im Vergleich dazu zeigen Fleckvieh-Kühe sogar noch ein verbessertes Abkalbeverhalten, brauchen seltener tierärztliche Hilfe und können somit mehr Normalgeburten aufweisen.
Die Mastleistung der Tiere ist nicht so überragend wie beim Charolais, aber Fleckvieh wächst sehr gleichmäßig, lagert erst spät Fett ein und liefert somit gute Ausschlachtungs- und Muskelanteilergebnisse. Auch die Fleischqualität ist mit fein marmoriertem und zartem Fleisch beachtlich.